Ich sah das Paradies und sah die Not

landesbärDie Eutinerin Giesela Pfau wurde am 27.04.2010 mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr unermüdliches Hilfswerk in Sri Lanka ausgezeichnet Giesela Pfau aus Eutin ist vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte der 72-jährigen die Auszeichnung gestern in Kiel. Mit dem Orden wird vor allem das Engagement gewürdigt, mit dem sich Gisela Pfau seit fast 20 Jahren um gemeinnützige Projekte in Sri Lanka kümmert. „1991 kam ich als Urlauberin nach Sri Lanka und sah auf der einen Seite das Paradies und auf der anderen Seite die Not und die Armut der Menschen. Seit dieser Zeit ließen mich diese Erlebnisse nicht mehr los, ich begann privat Hilfe zu leisten – doch für einen allein zu viel, und so gründete ich mit Freunden und Bekannten 1995 den Verein Ayubowan Sri Lanka“, erläutert die Sozialarbeiterin ihre Initiative.

Die ehemalige Kreismitarbeiterin, die im schulpsychologischen Dienst tätig war, verbringt seit Eintritt in den Ruhestand den Großteil des Jahres in dem Inselstaat. Als Repräsentantin des Fördervereins kümmert sie sich abseits der Touristenziele vor Ort um die Realisierung der Hilfsprojekte; seit einem Jahr wird dort auch eine ärztliche Versorgung angeboten. In Ostholstein kann sie sich auf etliche Mitstreiterinnen stützen, die wie die amtierende Vorsitzende Gudrun Saremba aktiv um weitere Unterstützung werben.

Der Verein Ayubowan gab durch den Bau von bisher rund 200 einfachen Häusern vielen Menschen in Sri Lanka die Möglichkeit, ein eigenständiges wirtschaftliches und soziales Leben zu führen (siehe Artikel vier neue Häuser). „Kinder können regelmäßig die Schule besuchen; Frauen erhalten die Chance, Arbeit zu finden und selbst für den Lebensunterhalt aufzukommen“, hob der Ministerpräsidentin seiner Laudatio hervor. Auch nach dem Tsunami Ende 2004 engagierte sich Gisela Pfau in Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort für den Wiederaufbau in dem zerstörten Land. Der Verein hat auf ihre Initiative hin inzwischen über 80 Familienpatenschaften übernommen. Aktuell zeigt die Ordensträgerin Dorfbewohnern in Sri Lanka die Vorteile eines Heimgartens und unterstützt so viele Menschen auf ihrem Weg hin zu Ackerbau und Gartenbestellung.

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