Immer wieder ist festzustellen, dass viele Kinder trotz bestehender Schulpflicht nicht regelmäßig die Schule besuchen und nicht lesen und schreiben können. Dies ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. So müssen ältere Kinder zum Beispiel oft auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen, während Vater und/oder Mutter als Tagelöhner auf einer Zimtplantage arbeiten – für maximal zwei Euro pro Tag, was gerade für eine einfache Mahlzeit für eine vierköpfige Familie ausreicht.

Manchen Eltern (häufig selbst Analphabeten) fehlt darüber hinaus die Einsicht, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Zukunft ihrer Kinder und somit auch für ihre eigene Altersvorsorge ist. Ein Rentensystem wie in Deutschland gibt es in Sri Lanka nicht.

Auch das srilankische Schulsystem trägt nicht gerade zur Förderung der reichlich vorhandenen Talente der Schüler bei. Selbst Kinder aus bessergestellten Familien besuchen nachmittags sogenannte Tuition-Classes (privater Förderunterricht), da der reguläre Schulunterricht nicht ausreicht bzw. nicht so durchgeführt wird, dass die Schüler ausreichend auf die Abschlussprüfungen für die Ordinary Levels (O/L) bzw. Advanced Levels (A/L) vorbereitet werden. Die Kosten hierfür betragen bis zu 3000 Rupien im Monat, eine Summe, die sozial schwache Familien nicht aufbringen können.

Um die Bildungschancen der Kinder zu verbessern, bieten wir deshalb seit einigen Jahren kostenlosen Förderunterricht in Singhalesisch, Mathematik und Englisch an, für die wir nachmittags die Räume unserer Kindergärten nutzen.

Von Eltern und Kindern wird der angebotene Förderunterricht sehr gut angenommen. Positive Rückmeldungen von Schulleiter und Lehrern der Schule in Kalupe, die einige der Kinder besuchen, konnten wir bereits verzeichnen. Sie berichteten von zunehmender Motivation und Lernerfolgen der Kinder.

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